Buntes und grünes Gemüse machen zwei Drittel der pflanzlichen Bestandteile in der Rohfütterung aus – etwas weniger, wenn auch Getreide auf dem Speiseplan steht. Das dritte Drittel macht Obst aus. Gemüse liefert wichtige Vitamine und Ballaststoffe und gehört daher zu jeder Barfmahlzeit dazu. Das Schöne: Hundehalter haben für ihr eigenes Essen meist schon alles daheim, was sie für die Gemüseration ihres Hundes brauchen. Denn der Vierbeiner kann so ziemlich alles fressen, was auch der Mensch isst. Es gibt kein bestimmtes Gemüse, das ständig oder in größeren Mengen gefüttert werden müsste. Also bieten Sie am besten regelmäßig Abwechslung in der Gemüseauswahl und verarbeiten in jeder Ration gleich mehrere Sorten.
Wie bereite ich das Gemüse für meinen Hund zu?
Eigentlich genau so, wie Sie es auch für sich zubereiten würden: Gemüse, das für den menschlichen Verzehr geschält werden muss, muss also auch für den Hund geschält werden. Was für den Menschen gekocht werden muss, muss es also auch für den Hund. Nur auf Nachtschatten- und Zwiebelgewächse sollten Sie für den Hund gänzlich verzichten.
Für den Hund muss das Gemüse außerdem zerkleinert werden. Eine tolle Erfindung, die in den Küchenschrank eines jeden Barfers gehört, ist daher ein Pürierstab. Diese leistungsstarken Dinger zerkleinern jedes Gemüse (unter Beigabe von ein wenig Wasser), Sie müssen es zuvor nur ein wenig kleinschneiden. Ebenso gute Ergebnisse liefern Mixer und Smoothiemaker. So ist die Ration (am besten Gemüse und Obst gemischt) in wenigen Minuten servierfertig. Im Kühlschrank hält sich eine solche Beilage zwei bis drei Tage. Theoretisch kann Gemüse bei Bedarf auch im großen Stil vorbereitet und dann eingefroren werden. Zur Abwechslung sollten Sie das Gemüse hin und wieder grob reiben anstatt es zu zerkleinern. Eine normale Küchenreibe leistet dabei gute Dienste.
Das Gemüse sollte bei Verarbeitung ein wenig gereift sein, manche Sorten sind beim Kauf im Laden noch unreif (Kohlrabi beispielsweise), andere nicht (beispielsweise Karotten). Blähende Gemüsesorten wie Kohl sollten in Maßen gegeben werden – das Wort „blähend“ beschreibt bereits, wieso. Das Gemüse zu kochen kann den Pups-Effekt verhindern.
Außerdem sollte immer ein wenig Öl dazu gegeben werden, da viele Vitamine (zum Beispiel Vitamin D) fettlöslich sind und dementsprechend ohne Fett nicht vom Hund aufgenommen werden können. Dadurch ersparen Sie es sich, über jede Mahlzeit einzeln ein paar Tröpfchen zu gießen.
Welches Gemüse darf mein Hund fressen?
- Artischocke: nicht für säugende Hündinnen geeignet, hemmt die Milchproduktion
- Blumenkohl/Karfiol: kann Blähungen verursachen
- Bochshornklee: stimuliert den Uterus, keine Fütterung während der Trächtigkeit
- Bohnen: nur gekocht verfüttern, können Blähungen verursachen
- Broccoli: kann Blähungen verursachen
- Chinakohl: nicht blähende Kohlsorte
- Erbsen: nur gekocht füttern; kann Blähungen verursachen
- Fenchel(-samen)
- Gemüseampfer
- Grünkohl: kann Blähungen verursachen
- Gurke
- Ingwerwurzel: positive, antioxidative Wirkung auf das Verdauungssystem, außerdem entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung, unterstützt das Herz-Kreislauf-System, schleimlösend bei Husten
- Karotte/Mohrrübe/Möhre (inklusive Blattwerk)
- Kartoffel/Süßkartoffel: nur die gekochte Knolle füttern
- (Knollen-)Sellerie: wirkt entwässernd und daher harntreibend, außerdem blutreinigend und hustenmildernd
- Kohlrabi (Knolle und Blätter)
- Kürbis: wirkt entwässernd
- Linsen(sprossen): nur in geringer Menge und nur gekocht füttern, können Blähungen verursachen
- Mangold
- Oliven (entsteint)
- Pak Choi/chinesischer Senfkohl: kann Blähungen verursachen
- Pastinak (Knolle und Blätter)
- Portulak: hoher Vitamin-C-Gehalt (immunstärkend), Tee aus den Blättern hilft bei Sodbrennen, lindert Blasen- und Nierenbeschwerden, wirkt blutreinigend
- Radieschen: wirken verdauungsfördernd, können aber Magenbrennen verursachen
- Rettich: kann Magenbrennen verursachen
- Rhabarber (nur die Stängel, die Blätter sind giftig!): nur sparsam verfüttern, enthält Oxalate, die Vergiftungserscheinungen auslösen können
- Rosenkohl: kann Blähungen verursachen
- rote Beete/Randen: wirkt immunstimulierend, verdauungsfördernd und appetitanregend
- Rotkohl: kann Blähungen verursachen
- Rüben (z.B. Runkel- oder Steckrüben)
- Rübstiel
- Ruccola
- Salate (z.B. Kopfsalate, Pflücksalate, Romanasalat, Feldsalat, Sauerampfer, Rucola, Brennnessel, gewöhnlicher Löwenzahn, Brunnen- und Gartenkresse, Gänseblümchen, Chicorée(-wurzeln))
- Sauerkraut: stark abführende Wirkung
- Soja (Bohnen und Sprossen): einer der größten pflanzlichen Eiweißlieferanten
- Spargel: wirkt harntreibend
- Spinat: enthält Oxalsäure (kalziumbindende Wirkung) und speichert Nitrat aus dem Boden, was zu Nitrit umgewandelt wird und dadurch die Bildung von Harnkristallen fördern kann, nur sparsam füttern
- Topinambur (Knolle)
- Weißkohl: kann Blähungen verursachen
- Wirsing: kann Blähungen verursachen, aber hoher Vitamin-C-Gehalt (immunstärkend)
- Wurzelpetersilie (Knolle)
- Zucchini
Eine umfassendere Liste, was Hunde alles fressen dürfen, gibt es hier: Was darf mein Hund fressen?
Welche Lebensmittel für Hunde giftig sein können, können Sie hier nachlesen: Was darf mein Hund nicht fressen?
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